TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Vorwort.
Iii
wohl überall da eingesetzt werden, wo sich die geologischen verhält-
nisse so gebildet haben, wie sie jetzt noch in die Erscheinung treten.
Um aber dem Schüler einen möglichst raschen Einblick in diese Dinge
zu verschaffen, ist schon aus den ersten Seiten eine möglichst einfach
gehaltene Übersicht über die geologischen Verhältnisse eingefügt wor-
den, welche der folgenden Behandlung der einzelnen Länder zugrunde
gelegt ist, die sich also der Schüler möglichst gut einprägen muß, um
das Folgende zu verstehen.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse wurden, entsprechend ihrer
immer mehr wachsenden Bedeutung, noch stärker betont als bisher.
Dies geschieht sowohl im einzelnen als auch durch eingehende Über-
sichten am Schluß der Abschnitte über Deutschland, Österreich-Ungarn
und die Schweiz.
Weiter wurde zur größeren veranschaulichung des Unterrichtes
häusig durch vergleiche auf früher Behandeltes hingewiesen. Durch
diese vergleiche im Texte wurden auch die bisherigen Fragen zu
Deutschland und Österreich-Ungarn großenteils überflüssig und des-
halb ganz gestrichen, weil sich die meisten derselben jetzt beim Unter-
richte von selbst ergeben.
Die politischen Verhältnisse der Länder treten in der neuen
Auflage sehr zurück. Das bisherige Bestreben des Verfassers, die
politischen Gestaltungen möglichst mit den natürlichen Verhältnissen
in Linklang zu bringen, mußte bei der Beschreibung von Deutschland
mit seiner bunten politischen Zusammensetzung aufgegeben werden,
damit nicht die Schilderung der Naturgebiete darunter Schaden leidet.
Da aber, wo sich politische und natürliche Verhältnisse decken, wie
bei den ostpreußischen Provinzen und den österreichischen Aronlän-
dern, sielen diese Bedenken weg. Damit aber auch das politische
Moment zu seinem Rechte kommt, ist am Schluß eine eingehende
Zusammenstellung der deutschen Staaten angefügt worden.
von den Anmerkungen ist wieder ein Teil beseitigt, ein an-
derer in den Text oder in die Übersichten am Schluß der Länder
'verwiesen worden.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland
Iv
Hormon.
Don den Abbildungen wurden einige durch neue ersetzt, bei
mehreren wurden textliche Erläuterungen hinzugefügt.
Die Namen der größeren, über Jooooo Einwohner zählenden
Städte sind fett gedruckt. Bei kleineren Städten mit unter 20000 il.
wurde die Einwohnerzahl, wie bisher, weggelassen.
An Literatur sind benützt worden außer einigen Zeitschriften:
3. Autzen Das deutsche Land, I. Bartsch Mitteleuropa, Wagner
Lehrbuch der Geographie, Eredner Elemente der Geologie, Cd. Hüb-
ners Geographisch-Statistische Tabellen ^9^- Mannigfache Anregung
gaben auch: fjarms vaterländische Erdkuude und Länderkunde
von Europa, Aerb Lehrbuch der Erdkunde und A. Zweck Deutsch-
land nebst Böhmen . . . Für kleinere Schilderungen wurden häufig
die Charakterbilder von Pütz (nach Berlepsch, Löher und Paget u. a.)
benützt, außerdem Daniel Handbuch der Geographie und Gruber
Wirtschaftsgeographie.
Wesentlich unterstützt wurde dieses Studium durch eine auf
Grund eingehender Reisen durch fast alle geschilderten Gegenden ge-
wonnene persönliche Anschauung. Eine Ausnahme machen hiervon,
nur die ganz östlichen Teile von Preußen und Ungarn.
Wenn der Umfang des Büchleins etwas größer geworden ist
als der entsprechende Abschnitt im Leitfaden, so möge das damit ent-
schuldigt werdeu, daß die Betrachtung der vaterländischen Verhältnisse
für uns am wichtigsten ist und daß der Schüler, wenn er in diese
besseren Einblick bekommen hat und daran gründlicher geschult ist,
auch die Verhältnisse der außerdeutscheu Länder viel schneller und
leichter begreifen wird, weil sich dort überall ganz von selbst Oer-
gleiche mit unserm deutschen Vaterlande ergeben werden.
Garmisch im Februar J9\2.
Prof. Dr. Gg. Biedermann.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Zmede w sünßeljntk» Aufiage.
Anordnung und Durchführung des Lehr-
fvs?/ f*°ffes *n ^em Büchlein die gleiche ge-
blieben wie bisher. Vei den Abschnitten
„Geographische Grundbegriffe" und „Übersicht über
die einzelnen Erdteile" hat sich fast Keine Änderung,
ergeben.
Bei den Einleitenden tragen und Auf-
gaben ist noch, als für die Anfangsstufe wichtig,
auf Globus und Relief verwiesen.
wie sich der Verfasser die Behandlung des
H>eimatkreises denkt, darüber ist in der Vorrede
zur 14. Auflage ^ eine eingehende Bemerkung ge-
macht worden.
Bei dem Abschnitt „Gebirge und Flüsse von.
Vätern" sind stellenweise kleine Zusätze gemacht
worden, welche eine genauere Erklärung geben oder
eine ursächliche Begründung enthalten. Auch das
geologische Moment ist stellenweise noch mehr be-
1 Diese vorrede (für den Lehrer), separat gedruckt, ist
gratis von der Verlagsbuchhandlung zu beziehen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Iv Vorrede zur fünfzehnten Auflage.
tont worden. Die Bergeshöhen wurden genau an-
gegeben, denn der Schüler hat ein Interesse daran
die Zahl bestimmt zu wissen. Line Belastung des
Gedächtnisses bedeutet das kaum, denn der Lehrer
wird sie zum Lernen doch abrunden lassen. Die in
Klammern stehenden Zahlen sind ohnedies nicht
zum Lernen bestimmt.
Bei der politischen Einteilung von Bayern
sind einige Grte, welche sich in der letzten Zeit
mehr entwickelt haben, neu aufgenommen worden,
manchen andern wurde durch genauere Angaben bei
über Lage und Nierkwürdigkeiten derselben (nament-
lich hervorragende Gebäude), durch stellenweise Cr-
Klärung des Namens &c. dem Schüler das Bild der
Stadt klarer vor Augen zu stellen gesucht.
Daß bei den geschichtlichen Angaben immer
das geographische Nioment die Grundlage bildet
und daß sie nur soweit herangezogen wurden, als
es notwendig ist, um die gegenwärtigen geographi-
schen Verhältnisse zu erklären, braucht nach den
Ausführungen über diesen Punkt in der Vorrede
zum Geographischen Leitfaden (12. Aufl.) nicht eigen-
erwähnt zu werden.
Traunstein, im Juni 19oz.
Dr. K. Biedermann.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
2 Einleitende Fragen und Aufgaben. Der Heimatkreis.
zu einem benachbarten Orte) vorbei? — Welche Höhen,
Gewässer, Ortschaften erblickt man von einem benach-
barten Aussichtspunkte aus nach dm vier Himmels-
gegenden? — Bei Nr. 1 und 2 Erklärung der unent-
behrlichsten Grundbegriffe (Himmelsgegenden, Hori-
zont, Tal, Abdachung, Gefälle eines Flusses :c.).
3. Veranschaulichung der ersten Grundbegriffe an
dem Relief und dem Globus (Pole, Erdachse, Äquator,
Zonen). — Die Karte. Maßstab der Karte. — Wie
werden Wohnorte, Festungen, Schlösser, Ruinen, wie
werden Bodenerhebungen und Gewässer, wie Straßen,
Eisenbahnen und Kanäle dargestellt? (S. Anhang des
Buches.)
Der Keimatkreis.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
138
Anhang.
Kartographische Elemente.
1. Die Darstellung eines Teiles der Erde auf
einer Fläche heißt Landkarte.
2. Die Abbildungen von großen Gegenständen
sind naturgemäß kleiner als die Gegenstände selbst.
Den Grad dieser Verkleinerung nennt man Maßstab.
Bezeichnet z. B. eine Linie von 1 cm Länge eine
wirkliche Entfernung von 1 m, so ist der Maßstab
1:100 (V100) der natürlichen Größe; wird aber damit
eine wirkliche Entfernung von 1 km dargestellt, so ist
der Maßstab 1:100000 (Viooooo)- Je stärker die
Verkleinerung ist, desto mehr fallen auf der Karte
unwichtigere Dinge aus und desto kleiner wird die
Bezeichnung der einzelnen Gegenstände.
3. Auf der Karte werden Dörfer gewöhnlich durch
Puukte, Märkte und Städtchen durch klein.', größere
Städte durch größere Kreise, Straßen, Eisenbahnen,
Kanäle, Flüsse durch verschieden gewählte Linien be-
zeichnet. Die Bodenerhebungen werden gewöhnlich
durch kurze, dicht nebeneinander liegende Striche,
Schrasfeu. dargestellt; diese werden um so kräftiger
gemacht, je höher und je steiler.ein Gebirge sich er-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
I. Zeitalter der Kirchentrennung.
Martin Luther.
rtiit Luther, der Sohn eines Bergmannes, geboren zu Eisleben den 10. November 1483 ober 1484, hatte 1501 bte Universität Erfurt bezogen, war 1505 Magister geworben und sollte sich nach dem Willen seiner Eltern der Rechtswissenschaft toibmert. In einem Momente heftigen Schreckens bei einem furchtbaren Gewitter, das ihn in Lebensgefahr versetzte, verbanb er sich durch ein Gelübde, Mönch zu werben. Nicht leicht mochte jemanb weniger zu biesem Staube geeignet fein als er; gleichwohl trat er in das Augustinerkloster zu Erfurt. Im Beginn seines Prüfnngsjahres mußte er sich nach Kloster-sitte lästigen Hausarbeiten und bemütigenben Verrichtungen unterziehen, würde jeboch balb als Magister durch den Provinzial Staupitz bavon befreit. Nach fleißigern Stubiurn der scholastischen Theologie lehrte er an der neuerrichteten Universität Wittenberg Dialektik und Ethik, ging aber schon im folgenben Jahre zu dem ihm mehr zufagenben Vortrage der Theologie über. Ehe noch der Ablaßstreit begann, hatte sich Luther in einem der wichtigsten Punkte des ganzen kirchlichen Lehrgebänbes, im Dogma von der Rechtfertigung des Menschen, von der Lehre der Kirche entfernt. Seine neue Ansicht war das Ergebnis eines peinigenben und trostlosen Zustanbes, in welchem er sich lange be-sunben hatte. Wenn auch nach seiner Lossagung
von der Kirche eine gewaltige Veränberung in seinem sittlichen Charakter vor sich ging, so ist boch nicht zu verkennen, daß jenes Feuer des Zornes, das
spater in hellen Flammen aufschlug, bamals schon, wenn auch niebergehalteu durch seine asketischen Anstrengungen, in ihm glühte und daß er überhaupt gegen sein mit cblen wie mit schlimmen Anlagen reich ausgestattetes Temperament einen Kampf führte, in dem er
oft unterlag. Er gesteht selbst, daß es außer den Versuchungen der Wollust vorzüglich Regungen des Zornes, des Hasses und Neibes gewesen, die er nicht zu überwinden vermocht habe. Dabei fehlte es ihm feinem eigenen Geständnisse nach an der Liebe Gottes; er habe, schrieb er an Staupitz, vor Gott geheuchelt, wenn er Buße zu tun versuchte und eine erdichtete und gezwungene Liebe in Worte faßte. Im Kloster,' erzählt er ferner, fei er
Christo so feint) gewesen, daß er, wenn er sein Gemälde oder Bildnis gesehen, wie er am Kreuze hing, erschrocken fei, die Augen niedergeschlagen und lieber den Teufel gesehen hätte.
Schöppner-König, Charakterbilder. Iii. 4. Aufl. 2
Papst Leo X.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Martin_Luther Luther Christo Leo_X Leo
Die Wiedertäufer. Karlstadt.
7
gezappelt und ihm vorgeworfen: „Wie, wenn du irrtest und so viele Leute in Irrtum verführtest, die alle ewiglich verdammt würden!" Diese Besorgnis und Ungewißheit kehrte auch später oft wieder, doch nie mit solcher Stärke, daß sie ihn vermocht hätte, ans der betretenen Bahn umzu-kehreu. Vielmehr entschied er sich nun auch, den Zölibat der Geistlichen und die Gelübde des klösterlichen Lebens mit aller Energie zu bestreiten und „zur Freiheit des christlichen Glaubens zurückzukehren", d. H. die von ihm abgelegten Gelübde selber zu brechen und andere aufzufordern, das Gleiche zu tun. Damit verstärkte er seine Partei; denn jetzt fiel ihm eine Anzahl von Geistlichen zu, die eine Lehre begierig ergriffen, welche ihnen Gelegenheit zur Heirat bot; ferner schloffen sich ihm viele Mönche an, die der klösterlichen Zucht überdrüssig waren.
Inzwischen drohte aber zu seinem Ver-drusse die vou ihm hervorgerufene Bewegung ihm selber über deu Kopf zu wachsen. Die ersten Wiedertäufer erhoben sich, und zwar in der Nähe von Wittenberg. Ganz mit denselben Gründen und mit dem gleichen Rechte, mit dem Luther die Sakramente und Institutionell der Kirche angegriffen hatte, bestritten sie die Kindertaufe. Zugleich begann Karlstadt mit seinem Anhang, die Bilder in den Kirchen zu zertrümmern, die Altäre umzustürzen, die Beichtstühle wegzuschaffen uff. Da eilte Luther von der Wartburg nach Wittenberg (1522). Karlstadt mußte Wittenberg verlassen; Luther bewirkte, daß ihm auch das Predigen verboten und der Druck seiner Schriften untersagt wurde, und nun sah sich der Mann, der bisher Luthers vornehmster Gehilfe gewesen, in den Schriften des Reformators als ein schändlicher, mit allen Lastern gebrandmarkter Mensch geschildert. Luther beteuerte, wenn Karlstadt glaube, daß ein Gott im Himmel sei, so solle ihm (Luther) Christus nimmer* mehr gnädig sein.
Von Anfang an berief sich Luther wenig auf die alte Kirche. Trotz feiner geringen Kenntnis der altkirchlichen Literatur hatte er doch so viel gesehen, daß der ganze Geist und die Praxis derselben ihm entgegen sei; er hielt sich also nur an das Reite Testament, welches über die Zustände, Einrichtungen und das religiöse Leben der ersten Kirche so wenig enthält, daß er um so freieren Spielraum zu haben wähnte. Was ihm das Zeugnis des kirchlichen Altertums galt, zeigte er recht augenfällig, als er die bittersten Ausfälle gegen jenes Dokument der Kirche richtete, welches gerade das älteste und in seiner unverändert gebliebenen Gestalt und Allgemeinheit ehrwürdigste ist, gegen den Kanon der Messe. Es ist Tatsache, daß dieser Kanon schon seit Ende des 5. Jahrhunderts (Gelasius) zum größten Teile und seit Gregor I. vollständig dieselbe Gestalt hatte wie noch jetzt. Diesen Kanon gab nun Luther in einer deutschen Übersetzung und mit seinen Anmerkungen heraus, „damit jeder sich
Martin Luthers Mutter: Margareta Ziegler.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Streit über die Eucharistie. Neue Kirchenordnung. Die Augsburgische Konfession.
9
Atheisten. Aber dann schrieb er einen Brief, worin er sich entschuldigte und ihn mit Berufung auf die Heftigkeit seines Temperamentes, das er nun einmal nicht in seiner Gewalt habe, zu versöhnen suchte. Erasmus hielt ihm in seiner Antwort einen Spiegel vor und schilderte mit einigen treffenden Zügen sein ganzes Treiben. Seitdem war Erasmus für Luther einer jener Menschen, deren er nie anders als mit dem Jngrimme brennenden Hasses gedachte, eine giftige Schlange, ein Feind Christi und aller Religion, ein vollkommenes Ebenbild und Abdruck des Epikur und Luciau. Noch bedeutender war der Streit, welchen Luther mit Zwingli und den Schweizern über das Sakrament der Eucharistie zu führen hatte. Beinahe mit dem Beginn dieses Streites siel seine Verheiratung zusammen; sie kam so plötzlich und wurde mit solcher Eile vollzogen, daß auch seine nächsten Freunde überrascht waren. Er selber schien eine Art Triumph dareinzusetzen, daß er und seine Braut ihre früheren Gelübde gebrochen und eine Ehe geschlossen hatten, die von Anfang an in der Kirche verpönt war. Aber hinter dieser scheinbaren Freude verbarg sich das Gefühl einer schweren seinem Ansehen geschlagenen Wunde und selbst seine Bewunderer fanden wenigstens die Wahl des Zeitpunktes zur Hochzeit, mitten in den Stürmen und Blutströmen des Bauernkrieges, unerklärlich.
Dieses Ereignis des Bauernaufruhrs griff erschütternd in Luthers Leben ein. Daß er mit Absicht und Bewußtsein die Bauern aufgestachelt habe, ist historisch nicht ermittelt; daß aber in seinen für das Volk verfaßten Schriften manche Stellen vorkommen, die in eine schon gärende Masse wie Zündstoff sielen, kann nur parteiische Befangenheit leugnen.
Indessen war es Zeit geworden, dem Kirchenwesen zunächst in Sachsen eine den Anschauungen Luthers entsprechende Gestalt zu geben und au die Stelle der abgeschafften bischöflichen Verwaltung eine neue Ordnung zu setzen. Früher war Luther für eine absolut demokratische Kirchenverfassung, nach welcher die Prediger von den einzelnen Gemeinden auf Ruf und Widerruf durch Stimmenmehrheit gewählt und nach Gefallen abgesetzt worden wären. Eine solche Einrichtung würden indes die protestantischen Fürsten nicht geduldet haben und Luther selber drang nicht weiter daraus, sondern gewöhnte sich, je zahlreicher die Fürsten und die städtischen Machthaber seiner Lehre zusielen, immer mehr an die Vorstellung, daß diese an die Stelle der Bischöfe treten sollten. Zufrieden, wenn nur das alte Kirchengebäude in Trümmer zerschlagen wäre, war er für jetzt damit einverstanden, daß sein Kirchenwesen der Vormundschaft der Fürftenhöfe und der Herrschaft der Juristen unterworfen würde.
Als sich das Bedürfnis einstellte, eine allgemein bindende Kirchenordnung einzuführen, zu welcher Pfarrer und Gemeinden verpflichtet würden, schrieb Luther, um den grellen Widerspruch mit seiner christlichen Freiheit zu beschönigen, eine Vorrede zu dem Psarrunter-richte Melanchthons, worin er erklärte, nicht als strenge Gebote könnten sie diese Verordnung ausgehen lassen, damit sie nicht neue päpstliche Dekretalen auswürfen, sondern als eine. „Historie" und als ein „Zeugnis" ihres Glaubens. Sofort werden nun aber die Pfarrer und Gemeinden verständigt, daß diese „Historie" und dieses „Zeugnis" allerdings für sie Gesetz fei, solange nicht der heilige Geist durch die Wittenberger Theologen etwas ändere; denn der Kurfürst müsse als christliche Obrigkeit darauf halten, daß nicht durch Ungleichheit der Gebräuche und Lehre Zwietracht und Aufruhr sich erhebe, wie denn auch Kaiser Konstantin die Christen zu einträchtiger Lehre und Glauben gehalten habe. Dies war die Form, in welcher sich jetzt die „christliche Freiheit" in den Ländern lutherischen Bekenntnisses entwickelte. Bald folgte der Reichstag zu Augsburg (1530), wo die von Melanchthon verfaßte Augsburgifche Konfession vorgelesen wurde. Luther, aus dem noch die Reichsacht lastete, weilte unterdessen zu Coburg, um dem Schlauplatze der Ereignisse näher zu sein.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Christi Konstantin Melanchthon